Schriftarchäologie

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2.9. Der Gott Makuš in Kreta

Der Aussenkranz der Inschrift auf der Seite B des Diskos von Phaistos beginnt mit der Zeichenfolge:

Im „Manuel d'épigraphie akkadienne” von Labat finden sich dazu vom Sinn oder vom Aussehen her ähnliche Zeichen:

S. 116 S. 48 S. 92 S. 44

Von diesen Bildzeichen leitet Labat folgende Keilschriftzeichen ab:

ÍL
šaqû
être haut
AN
ilu
dieu

eleppu
bateau
KUŠ
mašku
peau
S. 117 S. 49 S. 93 S. 45

In die deutsche Sprache könnte man diese Zeichenfolgen übertragen mit:

Erhabener Gott Makusch

Unter den „Seltenen Assyrischen Ideogrammen”, die Professor Bruno Meissner festgehalten hat, finden wir diesen Gott unter der Ziffer 2391. Auch im „Pantheon Babylonicum” des Paters Anton Deimel kommt der Gott MA2-KUŠ unter der Ziffer 2059 vor. Bei Makusch dürfte es sich unter den 3300 von Deimel erwähnten Gottheiten um einen wahrscheinlich ortsgebundenen und sonst wenig bekannten Gott gehandelt haben. Möglicherweise kommt ihm aber für die Bestimmung der Herkunft des Diskos von Phaistos eine wichtige Bedeutung zu.


Hans Glarner, CH 8702 Zollikon Diese Seite (www.schriftarchaeologie.ch/gruppen_2_9.php) wurde aktualisiert: 02.06.17

Hans A. Glarner
CH 8702 Zollikon

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